Patienten erwarten von ihrem Zahnersatz Verträglichkeit, Langlebigkeit und Ästhetik.
Wir setzen eine breite Palette von Materialien für die Herstellung von Zahnersatz ein.
Die professionelle Auswahl der Materialien ist von entscheidender Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg im Mund.
Die gängigsten Materialien kurz erklärt:
Aluminiumoxid [α-Al2O3] gehört zur Gruppe der Korunde und zeichnet sich durch Zähigkeit und Härte aus. Edle, durchsichtige und strahlende Korunde mit teils kräftiger Farbnuance genießen einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad. Der Mensch kennt sie unter Rubine [rot], Saphire [blau] und Leukosaphire [farblos]. Aluminiumoxid wird bei der EPC Elektrophorese Ceramics Techologie verwendet. Nach der Zahnersatz-Fertigung wird das Aluminiumoxid in einem thermischen Prozess dicht gesintert, d.h. das Pulver wird mit ca. 1.500°C zusammen gebacken. In einem zweiten thermischen Prozess wird der poröse Werkstoff mit einem zahnfarbenen Spezialglas infiltriert und geschlossen. Das Resultat ist ein Material, das eine hervorragende Biokompatibilität, ausreichende Festigkeit für Einzelzahnversorgungen sowie die erforderliche helle Farbe und Transluzenz aufweist.
Amalgam ist schon seit über 100 Jahren als Füllungsmaterial in der Zahnheilkunde in Gebrauch. Es besteht zum einen aus Feilungspulver von Silber, Kupfer und Zinn und zum anderen aus Quecksilber. Diese Komponenten werden miteinander vermischt, sodass eine plastische Masse entsteht, die der Zahnarzt als Füllung einbringt und formt. Das Gemisch härtet wenig später bei Mundtemperatur langsam aus.
Trotz der anhaltenden Amalgam-Diskussion um die giftigen Anteile im Quecksilber, hat es auch heutzutage noch seine Einsatzberechtigung in der Zahnheilkunde. Anwendung findet Amalgam bei kariösen Defekten im Seitzahngebiet. Fest steht, dass der Körper beim Herstellen und Entfernen der Füllung am meisten belastet wird. Ziemlich sicher ist auch, dass nicht jeder gleich empfindlich ist. Deshalb rät das Gesundheitsministerium davon ab, Amalgam bei sensiblen Personen wie Kindern oder Schwangeren einzusetzen.
Bio-Prothesenkunststoffe werden vor allem bei Allergiepatienten angewendet. Drei Gruppen von hochentwickelten Thermoplast-Granulaten werden durch das Polyapress Thermoplastverfahren oder durch die CAD-CAM Rapid Prototyping-Technik verarbeitet.
POLYAN, ein rosafarbenes Thermoplast, das selbst indifferent ist und daher keine Auswirkung auf Umwelt und Körper hat, wird für die Herstellung von Totalprothesen verwendet.
DENTALOS, derselbe Bio- Kunststoff wie Polyan jedoch zahnfarben, wird bei der Herstellung von Kronen und Brücken LZP-Langzeitprovisorien verwendet.
FLEXIPLAST ist ein Thermoplast auf der Basis von Polyamid. Dadurch besitzt es eine hohe mechanische Festigkeit, eine ausgezeichnete Schlagzähheit, Abriebfestigkeit und wird bei der Kombinationstechnik verwendet.
Alle drei Thermoplaste zeichnen sich durch hervorragende Biokompatibilität aus. Schleimhautreizungen und/oder unangenehmer Geschmack treten nicht mehr auf.
Bei Edelmetall-Legierungen handelt es sich um eine Gruppe von Legierungen, deren größter Anteil ihres Bestandes (50-80%) aus Silber oder Palladium besteht. Diese gold-reduzierten Legierungen sind seit 1982 in Verwendung und können als kostengünstige Alternative zu Hochgold-Legierungen eingesetzt werden.
Edelmetall-Legierungen sind silberfarben, haben mindestens dieselben notwendigen mechanischen Werte wie Hochgold-Legierungen und sind aufgrund der Keramik-Abplatzproblematik ein sehr guter Kompromiss gegenüber Nichtedelmetall-Legierungen in der Kronen- und Brücken-Technik.
Gold – das chemische Zeichen Au – ist nicht nur Inbegriff des Schönen, des Göttlichen, des Reichtums und der Macht, sondern auch ein Heil- und Hilfsmittel, das in allen Kulturen seit ca. 6.000 Jahren seine Wertschätzung genießt. Gold ist ein Edelmetall, das über sehr lange Zeit korrosionsbeständig ist. Aus diesem Grund kommt es in der Zahnheilkunde und speziell in der Zahntechnik mit großem Erfolg zum Einsatz. Außerdem löst Gold keinerlei allergische Reaktionen aus.
Für einen Zahnersatz ist Gold zu weich. Daher wird es mit anderen Metallen, wie z. B. Platin, verschmolzen. Dabei entsteht ein hervorragendes Material für die Herstellung von Zahnersatz. Gold ist seit mehr als 100 Jahren in der Zahntechnik im Einsatz und bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.
Um als Hochgold-Legierung bezeichnet werden zu dürfen, muss eine Legierung einen Gold- bzw. Platingehalt von über 75% aufweisen. Ansonsten darf sie nicht als Hochgold-Legierung bezeichnet werden. Durch den hohen Goldanteil ist dieser Zahnersatz-Werkstoff sehr langlebig, verträglich und vielseitig einsetzbar. Gold wird bereits seit Jahrzehnten eingesetzt und hat sich bei Kronen, Brücken, Inlays und anderen Arten von Zahnersatz vielfach bewährt. Keramische Verblendungen wirken auf Gold sehr warm und natürlich. Studien belegen eine hohe Stabilität und hervorragende Langzeiterfolge.
Bei Hochgold-Legierungen können wir auf eine mehr als 100-jährige Erfahrung bzw. Bewährung zurückblicken. Deshalb ist Gold innerhalb der uns heute zur Verfügung stehenden Materialoptionen – bildhaft ausgedrückt – immer noch das beste Pferd im Stall. Sicher nicht das modernste und billigste, aber das zuverlässigste und belastbarste.
Keramik ist ein extrem widerstandsfähiges Material, das sich aus Quarz und Feldspat zusammensetzt. Mit ihm lässt sich die Charakteristik des natürlichen Zahnes in allen Farbnuancen sehr exakt nachbilden. Keramik ist absolut verfärbungssicher. Es eignet sich besonders zur Herstellung von Inlays und Vollkeramikkronen sowie zur Verblendung von Kronen und Brücken. Aufgrund bewährter Herstellungsverfahren und unübertroffenen ästhetischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften ist es derzeit eines der besten Materialien.
Der Begriff Komposite leitet sich vom lateinischen „compositum“ ab und bedeutet zusammengestellt. In der Zahntechnik handelt es sich bei Kompositen um zahnfarbene Kunststoffe, die sich aus zwei Bestandteilen zusammensetzen. Die organische Matrix ist ein Kunststoffgrundbaustein mit Verdünnern zur besseren Verarbeitung, Füllstoffen zur Verringerung der Abbindeschrumpfung und Nanopartikel für die Biegefestigkeit und Lichtdynamik. Die anorganische Matrix bezeichnet verschiedene Füllstoffe und verbessert deutlich die Materialeigenschaften wie Schrumpfung, Abriebbeständigkeit, Robustheit und Langlebigkeit.
Labor-Komposite werden mit der MKK-Technik verarbeitet, haben einen anorganischen Füllstoffanteil von über 80% und sind dadurch zahnärztlichen Kompositen deutlich überlegen.
Das Glaskeramik-Gefüge besteht aus ca. 70% Lithiumdisilikatkristallen und hat dadurch eine 2,5- bis 3-mal höhere Festigkeit als andere Glaskeramiken. Dieses Material liefert hochästhetische Resultate und wird im zahntechnischen Labor entweder mit dem Press- oder CAD-CAM-Verfahren verarbeitet. Lithiumdisilikat (LS2)-Glaskeramik eignet sich ideal für die Herstellung monolithischer Einzelzahnkronen, d.h. die Krone ist aus einem Material.
Nicht Edelmetall-Legierungen [NEM] oder auch Edelmetallfreie-Legierungen [EMF] wurden um 1930 in die Zahntechnik eingeführt und sind aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten unentbehrlich geworden.
Es handelt sich hierbei um Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierungen, die entscheidende Vorteile – zusätzlich zu niedrigen Materialkosten – in ihren mechanischen Eigenschaften aufweisen. Die Elastizität ist doppelt so hoch wie bei Hochgold-Legierungen. Dadurch werden beim Zahnersatz grazilere Klammern- und dünnere Plattenkonstruktionen ermöglicht. Die überaus gute Gewebeverträglichkeit von NEM- oder EMF-Legierungen führte zu einer umfangreichen Verwendung in der abnehmbaren Zahntechnik, wie z. B. im Modellguss oder der Kombinationstechnik. Jedoch sollte man sich auch über die „edlen“ Vorzüge der Edelmetall-Legierungen informieren!
Palladium – das chemische Zeichen Pd – zeichnet sich durch den niedrigsten Schmelzpunkt aller Platinmetalle aus. Es hat eine ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit und ist deshalb hoch mundbeständig. Da der Preis von Palladium deutlich unter dem von Gold liegt, sind Edelmetall- Legierungen, die Palladium im erheblichen Anteil enthalten oder als Basis haben, eine kostengünstige Alternative zu Hochgold-Legierungen.
Platin – das chemische Zeichen Pt – gibt einer Gruppe von Metallen einen Namen, die sich durch ähnliche Eigenschaften auszeichnen. Eine hohe chemische Beständigkeit, ein hoher Schmelzpunkt sowie Festigkeit der Metalle führen dazu, dass sie ebenfalls zu den Edelmetallen gezählt werden. In zahntechnischen Legierungen dient Platin in erster Linie der Steigerung von Festigkeit und Härte bei Hochgold-Legierungen.
Bei Prothesenkunststoffen handelt es sich um Kunststoffe auf Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA), umgangssprachlich Acrylglas oder Plexiglas genannt. Die Farbe kann von Glasklar über Rot/Rosa bis hin zu Weiß variieren und ist abhängig von Verwendung, Farbnahme und erforderlicher Lichtdynamik. Bei aktiven Platten wird der PMMA-Kunststoff in sämtlichen Regenbogenfarben, zusätzlich Neon-leuchtend oder mit Glitter, eingefärbt. Die PMMA-Verarbeitungstechnik erfolgt unter Druck und Erwärmung, um einen möglichst hohen Polymerisationsgrad sowie eine möglichst hohe Schlagfestigkeit zu erzielen. Prothesenkunststoffe werden sowohl bei Prothesen-Neuanfertigungen und als Reparatur-Material von Prothesen eingesetzt als auch bei der Kombinationstechnik, Modellguss-Prothesen und LZP-Langzeitprovisorien.
PMMA ist heute das bewährteste Prothesenmaterial. Unverträglichkeiten sind äußerst selten und können patientenspezifisch durch ein Ausweichen auf unsere Biokunststoffe bzw. Polyapress Thermoplastverfahren sowie dem IvoBase Injektionsverfahren gelöst werden.
Quecksilber [Hg] ist ein chemisches Element und bildet mit vielen Metallen spontane Legierungen, die Amalgame genannt werden. Nicht nur das reine flüssige Schwermetall Quecksilber ist giftig, sondern auch die Quecksilberverbindungen. Paradox scheint indes nur eines: Obwohl Quecksilber eigentlich hochgiftig ist, wird es in der Zahnheilkunde als Amalgam nach wie vor verwendet.
Silber – das chemische Zeichen Ag – ist ein hellglänzendes, weiches Metall. Seit vielen Jahrhunderten, bis in die heutige Zeit, erfreut sich das Edelmetall größter Beliebtheit. Der Mensch liebt seinen Glanz, seine Geschmeidigkeit. In der Zahnmedizin ist Silber ein wichtiges und unverzichtbares Hilfsmittel. Es dient als Hauptbestandteil in Amalgam für Zahnfüllungen und findet sich als Legierungsbestandteil in vielen Edelmetall-Legierungen wieder.
Titan – das chemische Zeichen Ti – ist ein zähes, graues Metall, welches 1789 entdeckt wurde. In unserer Erdkruste ist es eines der am häufigsten vorkommenden Metalle. Titan hat sowohl eine sehr hohe mechanische als auch chemische Widerstandsfähigkeit und Biokompatibilität. Zudem zeichnet sich das Metall durch ein sehr geringes spezifisches Gewicht aus. Titan ist daher sehr leicht, geschmacksneutral und in hohem Maße körperverträglich. Darüber hinaus ist Titan ein preisgünstiger und zugleich hochwertiger Werkstoff, der in der Zahntechnik vielseitig eingesetzt wird. Aufgrund seiner optimalen Verträglichkeit wird Titan bereits seit langem in der Medizin genutzt, z. B. für Implantate, künstliche Gelenke u.a.
Vollkeramische Inlays, Kronen, Brücken oder Verblendschalen beinhalten kein anderes Material. Ein Material-Mix im Mund des Patienten wird verhindert, was der Verträglichkeit des Zahnersatzes zugute kommt. Eine optimale Lösung in einer Zeit, in der zunehmend mehr Menschen Allergien auf Metalle entwickeln. Ein vollkeramischer Zahnersatz ist im Mund praktisch unsichtbar und somit in seiner ästhetischen Wirkung nicht zu übertreffen.
Heute kommen hauptsächlich Silikatkeramik, Leuzitkeramik und Lithiumdisilikatkeramik, auch Glaskeramiken genannt, oder Oxidkeramiken wie beispielsweise Zirkoniumdioxid oder Aluminiumoxid zum Einsatz. Bei Vollkeramikkronen entsteht eine dem natürlichen Zahn ähnliche Lichtstreuung. Deshalb sind sie unübertroffen ästhetisch und eine der Top-Leistungen in der modernen Zahnmedizin.
Zirkonium ist korrosionsbeständig und aus der Sicht der Zahnmedizin unumstritten das Material mit den besten Eigenschaften. Es weist eine hohe Biokompatibilität, hohe mechanische Widerstandsfähigkeit und eine überzeugende Ästhetik auf. Im Vergleich zu Keramik-Implantaten hat es wesentlich bessere Materialeigenschaften. So ist das Einheilen in den gesunden Knochen in wenigen Wochen möglich.
Aus ganzheitlicher Sicht sind Zirkonium-Implantate für den menschlichen Körper sehr gut verträglich und zeigen bisher keinerlei Nebenwirkungen. Die Festigkeit dieses innovativen Materials kommt besonders bei Zahnersatz im Seitenzahnbereich zum Tragen, wo hohe Kaukräfte wirken. Selbst große Brücken lassen sich mit der Zirkon Vollkeramik [Zirkonoxid] ästhetisch und in hoher Stabilität herstellen.